
Unterschied: Agile vs. Scrum
Agil zu arbeiten heisst: Du gehst davon aus, dass sich Anforderungen im Projektverlauf ändern können und baust deinen Prozess so, dass du darauf reagieren kannst. Das Gegenteil davon ist ein starrer Plan, der von Anfang bis Ende feststeht, auch wenn sich das Umfeld ändert.
Scrum ist ein konkretes Rahmenwerk (Framework), das diese Beweglichkeit (Agilität) in die Praxis bringt. Es gibt dir eine klare Struktur vor: mit festen Rollen, definierten Meetings und einem wiederkehrenden Arbeitsrhythmus. Agil ist also die Haltung – Scrum ist eine Methode, wie du sie umsetzen kannst.
Du kannst auch agil arbeiten, ohne Scrum zu nutzen. Und du kannst Scrum nutzen, ohne wirklich agil zu sein (das merkt man im Projekt dann sehr schnell)
Beispiel für Agile vs. Scrum
Stell dir vor, du willst mit Freunden zusammen ein Abendessen organisieren und gemeinsam kochen
Agil zu denken heisst: Ihr entscheidet euch nicht Wochen vorher für ein fixes Menü, sondern schaut am Tag selbst, worauf ihr Lust habt und passt euer Gericht spontan an, falls einige Zutaten heute nicht erhältlich sind. Es geht um Flexibilität, Zusammenarbeit und schnelles Reagieren.
Scrum ist dabei die Methode, mit der ihr das organisiert: Einer übernimmt die Rolle des Product Owners (der entscheidet, was auf den Tisch kommt), einer ist Scrum Master (der achtet darauf, dass die Aufgaben verteilt sind und jeder hantieren kann), und das Team kocht. Ihr plant zusammen (Sprint Planning), besprecht euch kurz zur Zubereitung (Daily), zeigt am Ende das fertige Gericht (Review) und redet beim Abwasch darüber, was beim nächsten Mal besser laufen soll (Retrospektive).
Tipp: In unserem Artikel findest du mehr zur agilen Softwareentwicklung.
Was ist Scrum: Aufbau und Ablauf
Damit Scrum funktioniert, braucht es mehr als gute Absichten – nämlich klare Rollen, feste Abläufe und gemeinsame Werkzeuge. In diesem Kapitel siehst du, wie Scrum konkret aufgebaut ist, wer was macht und wie die Zusammenarbeit im Sprint organisiert wird.
Die Rollen in Scrum
- Product Owner: Verantwortlich für das Produkt. Er sammelt Anforderungen, priorisiert Aufgaben und sorgt dafür, dass das Team richtig arbeitet. Er spricht viel mit Stakeholdern und trifft fachliche Entscheidungen.
- Scrum Master: Der Scrum Master ist kein Chef, sondern eher ein Coach. Er achtet darauf, dass das Team nach Scrum arbeitet, moderiert Meetings, beseitigt Hindernisse und hilft, die Zusammenarbeit zu verbessern.
- Entwicklungsteam: Das sind die Menschen, die das Produkt tatsächlich umsetzen. Es ist interdisziplinär und selbstorganisiert. Wer welche Aufgaben übernimmt, entscheidet das Team selbst.
Die Meetings (Events)
- Sprint: Der zentrale Arbeitszyklus, typischerweise 1–4 Wochen. Am Ende steht ein funktionierendes Teilergebnis.
- Sprint Planning: Hier wird gemeinsam entschieden, was im kommenden Sprint umgesetzt wird. Das Team plant, was realistisch machbar ist.
- Daily Scrum (Daily Stand-up): Ein kurzes, tägliches Treffen (15 Minuten). Jeder sagt: Was habe ich gemacht? Was mache ich heute? Gibt es Blocker?
- Sprint Review: Am Ende des Sprints wird das Ergebnis präsentiert. Stakeholder geben Feedback. Wichtig: Es geht um das Produkt, nicht um die Teamleistung.
- Sprint Retrospektive: Nach dem Review reflektiert das Team den Ablauf: Was lief gut? Was nicht? Was verbessern wir im nächsten Sprint?
Scrum Artefakte: Die Werkzeuge der Arbeit
- Product Backlog: Die Liste aller Anforderungen – gepflegt vom Product Owner, priorisiert nach Nutzen.
- Sprint Backlog: Die konkrete Auswahl der Aufgaben für den aktuellen Sprint – erstellt vom Team.
- Inkrement: Das, was am Ende eines Sprints fertig ist und potenziell auslieferbar wäre.

Schritt für Schritt: Ein typischer Sprint im agilen Scrum
Stell dir vor, dein Team arbeitet an einer neuen Buchungsfunktion. Der Product Owner hat diese Funktion bereits im Product Backlog beschrieben und priorisiert. Im Sprint Planning wählt das Team gemeinsam die relevantesten Aufgaben aus und formuliert ein Sprint Goal, z. B.: "Nutzer können Termine über einen Kalender auswählen und buchen."
Anschliessend startet der Sprint. Täglich trifft sich das Team zum Daily, um sich abzustimmen. Es wird designed, programmiert, getestet – alles innerhalb des Teams. Wenn Probleme auftauchen (z. B. die Kalender-API funktioniert nicht wie erwartet), hilft der Scrum Master, Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
Am Ende des Sprints steht ein Review: Die neue Funktion wird Stakeholdern gezeigt. Es gibt Rückmeldungen, die ins Product Backlog für den nächsten Sprint einfliessen. Danach folgt die Retrospektive: Was war gut, was ging schief, was machen wir beim nächsten Mal anders?
Was bringt agile Scrum – und wann ist es sinnvoll?
Scrum schafft den nötigen Durchblick. Du siehst regelmässig, was funktioniert und was nicht. Statt Monate ins Blaue zu entwickeln, bekommst du früh Feedback. Fehler fallen schneller auf, Nutzerwünsche können aufgenommen werden. Auch intern: Rollen sind klar verteilt, Meetings strukturiert, Abläufe transparent.
Scrum ist sinnvoll, wenn du ein komplexes Projekt mit unklarer oder sich entwickelnder Zielsetzung hast. Wenn du in stabilen Abläufen mit festem Plan arbeitest, kann ein klassisches Modell passender sein.
Typische Einsatzszenarien für Scrum:
- Entwicklung neuer digitaler Produkte
- MVPs für Startups
- Langfristige Plattformentwicklung mit vielen Stakeholdern
Weniger sinnvoll:
- Einmalige, klar definierte Umsetzungen ohne Spielraum
- Projekte mit sehr starren Freigabeprozessen
Scrum verstehen und anwenden – mit Axisbits
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